Der NABU Donsbach hatte zu seiner alljährlichen Winterwanderung eingeladen. Diese stand unter dem Motto „Naturschutz und Heimatgeschichte“. Ab dem Parkplatz des Wildparks Donsbach führte der Vorsitzende des NABU Donsbach, Frank Markus Dietermann, die Wanderer durch Teile des Forstreviers „Thiergarten“ zum Althausweiher. Auf dem Weg dorthin, so Dietermann, habe HessenForst, zum Teil auf Vorschlag des NABU, Kernflächen ausgewiesen. In Hessen sollten fünf Prozent des hessischen Waldes als Kernflächen im Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie ausgewiesen werden. Gerade Hessen, als Bundesland mit dem höchsten Waldbestand, habe eine große Verantwortung für die Artenvielfalt in den Wäldern. Das Artensterben könne durch ausgewiesene Kernflächen, die zu einem Naturwald würden, zumindest ein wenig gestoppt werden. Von daher stehe Hessen mit seinen Gemeinden in der Verantwortung. Dies gelte auch für die Waldflächen in städtischer Hand.
Beim Althausweiher angekommen, wurden die Wanderer mit heißem Tee und Plätzchen überrascht. Die Getränke wurden gerne angenommen. Beim Althausweiher lag das Lust- und Jagdhaus Ludwigsbronn. Dies wurde, so Dietermann, im Jahre 1631 von Graf Ludwig Henrich erbaut. Die Ruine und die Gewölbereste der ehemaligen Bauwerke seien immer noch zu erkennen. Interessant sei, dass es damals große Stallungen gab; die Vorläufer des jetzigen Hessischen Landgestüts. Der Rückweg führte die Wanderer entlang des schönes Donsbachs wieder zum Parkplatz. Bei einem Halt ging Dietermann auf die Koalitionsvereinbarung zwischen der neuen Regierung in Hessen zwischen CDU und SPD ein. In Bezug auf den Naturschutz blieben zwei Drittel der Regelungen bedauerlicherweise im Rahmen des Status Quo bzw. würden verschlechtert. Leider bekäme die Land- und Forstwirtschaft gegenüber dem Schutz der Natur und der Biodiversität Oberhand. Auch mache ihm das Erstarken der AfD Sorge. Neben den bekannten Ansichten dieser „Partei“ spreche diese in Sachen Natur- und Umweltschutz nur vom Deutschen Wald, ohne zu wissen, was ein Deutscher Wald überhaupt sein soll. Die Wanderung klang bei der Naturschutzhütte gemütlich aus.