Der NABU Donsbach hatte zu einer Veranstaltung mit Wanderung „ Rund um den Apfel“ eingeladen. Am Vormittag hatten unter anderem die Vorstandsmitglieder schon kräftig Apfelsaft gepresst. Die Äpfel waren in diesem Jahr sehr zahlreich vorhanden. Somit konnten die Gäste sich an dem süßen Saft laben.
Der Vorsitzende des NABU Donsbach, Frank Markus Dietermann, erläuterte zunächst, wie wichtig die heimischen Streuobstwiesen für die Biodiversität sind. Unzähligen Insekten und vielen Vogelarten sind die alten Obstbäume eine Heimat. Vor allem werden auf den Streuobstwiesen keine Gifte gespritzt oder der Boden gedüngt. Dietermann teilte mit, dass in den Jahren 2019 und 2021 große Teile der Obstbäume auf den Streuobstwiesen bestimmt wurden. So gibt es in Donsbach an die 80 Sorten von Apfelbäumen. Diese wurden zum größten Teil in den 30er- und 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts gepflanzt. Daher wird es unweigerlich dazu kommen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Bäume absterben. Die Folge ist, dass diese für die Natur so wichtigen Bestandteile wegfallen. Daher würde es guttun, so Dietermann, wenn Eigentümer von Streuobstwiesen junge Obstbäume pflanzen würden. Bei der folgenden Wanderung führte diese zu einer nahegelegenen großen Streuobstwiese. Dort konnten unter anderem der Goldene Edelapfel, der Cronsels, der Rheinische Bohnapfel, die Ingrid Marie, die Goldrenette von Blenheim und der Jakob Lebel bestimmt werden. Die Namen der Apfelsorten sind nicht willkürlich. Beim Goldenen Edelapfel ist die Farbe ausschlaggebend. Die Sorte Jakob Lebel weist auf den Namen des Züchters hin. Ein anderer Züchter gab seiner Apfelsorte den Namen seiner Tochter, Ingrid Marie. Der Rheinische Bohnapfel weist auf die Landschaft hin und der Cronsels entstand in einem Ort in Frankreich. Die Goldrenette von Blenheim wurde als Zufallssämling in der Nähe des Blenheim Palasts, einen der größten und schönsten Schlösser von England gefunden. So hat jede Apfelsorte ihre eigene Geschichte. So auch ein Apfelbaum, der 2019 nicht bestimmt werden konnte und den Namen „Donsbacher Sämling“ erhielt. Nach der Wanderung gab es bei der Naturstation wie immer Essen und Trinken sowie Apfelsaft und Apfelwein.