Der NABU Donsbach hatte zu einer Frühlingswanderung eingeladen. Treffpunkt der fast 40 teilnehmenden Naturliebhaber war die Donsbacher Grillhütte. Frank Markus Dietermann, der Vorsitzende des NABU Donsbach, erläuterte während der Wanderung die Sehenswürdigkeiten in der Gemarkung und ging auf die Geschichte des Dorfes ein. Die Tour führte zunächst auf den Kornberg, den Hausberg der Donsbacher. Von dort ist die Sicht einmalig. Die Kalteiche, die Struth, das Dietzhölztal mit seinen Orten, der Schelderwald und die Burg Greifenstein konnten bei blauen Himmel gesehen werden. Selbst der Große Feldberg im Taunus war zu erblicken.
Dietermann konnte einige Anekdoten aus der Vergangenheit erzählen. So sei während des Dritten Reiches auf der ersten Fichte in Richtung Dorf eine Fahne mit einem Hakenkreuz aufgehängt worden. Zunächst hätten mutige Donsbacher die Fahne entfernt. Als die Fahne wieder aufgehängt wurde, wurde die Fichte kurzerhand gefällt. Weiter führte die Wanderung zum Ziegenberg oberhalb von Donsbach Richtung Dillenburg. Dort pflegt der NABU eine wichtige Trockenrasenfläche. Im August wird die Fläche zu einer wunderschönen Heidelandschaft. Die Wanderung führte oberhalb des Dorfes weiter. Von dort konnte der Blick auf das Dorf geworfen werden. Im Ort selbst gibt es viele Doppelhäuser. Die Straßen wie Schul- und Rutschstraße sind sehr breit. Dies beruhe, so Dietermann, auf den verheerenden Brand im Jahr 1791. Fast alle Gebäude des ehemaligen Haufendorfes wurden Opfer der Flammen und das Dorf musste neu aufgebaut werden. Die Exkursion führte weiter bis auf die Höhe vor dem Haigerer Tor. Von dort schaut man über Breitscheid hinaus in den Westerwald. Sehr gut ist der Höllkopf zu erkennen. Sodann führte die Tour der Westerwaldvariante des Rothaarsteigs entlang und wieder am Kornberg vorbei. Die dortige Alte Rheinstraße, gleichfalls auch Name des Naturschutzgebietes, war schon im Mittelalter eine Handelsstraße zwischen Thüringen, Hessen und dem Rheinland. Napoleon Bonaparte diente die Straße später als Militärweg. Im Naturschutzgebiet pflegt der NABU die Wacholderbestände. Die Wanderung klang bei der Naturstation Talblick mit Essen und Trinken aus.