Der NABU Donsbach hat keinerlei Verständnis für die sogenannte Kronenpflege und den radikalen Rückschnitt der alten Linden in der Dillenburger Baumgartenstraße. Viele Dillenburger Mitglieder des NABU und Teile der Bevölkerung zeigen sich fassungslos. Dillenburg sollte froh sein, dass es in der Stadt solche stattlichen Bäume noch gibt. Nunmehr sehen die Bäume, besser gesagt, was davon übrig ist, scheußlich aus. Ganz abgesehen davon, dass sich kein Vogel dort mehr aufhält oder gar ein Nest bauen kann. Nachhaltigkeit und Naturschutz sehen anders aus.
Schon im letzten Jahr hatte der NABU bei einem Rundgang sehen können, dass in der Baumgartenstraße zwei völlig gesunde Bäume gefällt wurden. Damals gab es einen Pressebericht darüber. Selbstverständlich fallen die Blätter im Herbst von den Bäumen ab. Und natürlich liegen diese dann sowohl auf den Gehwegen und den geparkten Autos als auch im Hof oder Garten der Anwohner. Aber das war schon immer so. Die Anwohner sind verpflichtet, den Besen in die Hand zu nehmen und im Herbst die Blätter zusammenzukehren. Der NABU geht davon aus, dass die meisten Anwohner sich der Bäume, egal in welcher Jahreszeit, erfreuen. Nicht zu verstehen ist es dann um so mehr, dass wegen einiger Anwohner die Bäume so radikal zurückgeschnitten wurden. Es kann nicht sein, dass man im Herbst die bunten Wälder bei einer Autofahrt durch unsere schöne Region bewundert oder sich bei einem Spaziergang an der Farbenpracht erfreut und gleichzeitig vor dem eigenen Haus keine Bäume duldet.
äume an Straßen und in Parkanlagen prägen unter anderem das Erscheinungsbild unserer Stadt. Sie verbessern durch Sauerstoffproduktion, CO2 -Bindung, Staubfilterung und Schattenbildung nachhaltig das Stadtklima. Damit tragen sie wesentlich zum Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt bei. Der Wald um Dillenburg kann die Bäume in der Innenstadt nicht ersetzen. Die Bäume in der Stadt haben eine andere Bedeutung für das Mikroklima. Von den zukünftig immer höheren Temperaturen, die in Zukunft gerade die Kernstädte brutzeln lassen, ganz zu schweigen. Und hier muss angesetzt werden. Die Politik in Dillenburg muss in Zukunft klare Regeln setzen. Tatsächlich ist es so, dass sich von den Parteien in Dillenburg, ausgenommen die Grünen und einzelne Personen der anderen Parteien, keine intensiv mit Naturschutz befasst hat. Das zeigt sich allein daran, dass in Manderbach auf einem für Flora und Fauna enorm wichtigem Naturareal ein Gewerbegebiet geplant ist. Zudem werden wichtige Kernflächen in den Wäldern nur teilweise ausgewiesen. Und das nur auf immensen Druck des NABU. Es müsste viel mehr Naturwald geben. Einen Pseudonaturschutz braucht niemand. Bisher hat sich der NABU Donsbach für die geplante Landesgartenschau ausgesprochen und hegte die Hoffnung, dass der Naturschutz eine große Rolle spielen könnte. Das gilt es zu überdenken. Die „Kronenpflege“ in der Baumgartenstraße war kein guter Anfang.