Jahreshauptversammlung 2018

Wir hatten am Freitag zu unserer Jahreshauptversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Donsbach eingeladen. Wie gerne, so unser Vorsitzender Frank Markus Dietermann, würde er darüber berichten, dass die Klimaerwärmung und das Ansteigen des Meeresspiegels gestoppt seien, das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten der Vergangenheit angehöre und der Raubbau an der Natur mit sofortiger Wirkung weltweit aufgehört hätte. Leider sei dies nur ein Wunsch.

Auch das letzte Jahr sei mal wieder mitunter das wärmste Jahr seit der Wetteraufzeichnung gewesen. Eine neue Studie beweise ganz klar: Der Mensch sei für die Klimaerwärmung und der daraus resultierenden Schäden verantwortlich. So könnte bis zum Jahr 2060 der durch die Klimaerwärmung verursachte Anstieg des Meeresspiegels bis zu 1,4 Milliarden Menschen aus den heutigen Küstenzonen zu Klimaflüchtlingen machen. Die Weltbevölkerung würde nach den Berechnungen auf 11 Milliarden Menschen ansteigen. Dementsprechend höher wäre auch der Bedarf nach landwirtschaftlich nutzbaren Fläche, die jedoch durch das Vordringen der Ozeane in Küstengebiete und Flussdeltas schrumpfen würde.

Ein weiteres Problem sei das Insektensterben. Schuld daran seien die Insektizide, die in der Landwirtschaft zur Bekämpfung von sogenannten Schädlingen eingesetzt würden. Diese Pestizide töten oder schädigten auch Kleintiere wie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Insgesamt nehme die Zahl der Vögel rapide ab. Gerade im Bereich der Singvögel gebe es, so Dietermann, derer immer weniger. Feldlerche, Baum- und Wiesenpieper fänden auch in der Donsbacher Gemarkung fast kein Nahrungsangebot mehr. Quantitativ nehme auch innerhalb der einzelnen Arten die Anzahl der Vögel ab, so bei der Goldammer. Diese hörte man früher von jedem Baum singen. Dies sei leider vorbei.

 

Dann sprach Dietermann die vom NABU gewünschte Kernfläche im Freudenstein an. Hier sei es ein Leichtes, das Waldstück als Naturwald auszuweisen. Ende letzten Jahres teilte die Stadt Dillenburg ihre Vorstellungen mit, die in keiner Weise identisch mit denen des NABU seien. Der Stadt Dillenburg sei daraufhin eine detaillierte Stellungnahme zugesandt worden. Im Gegensatz zu der gewünschten Kernfläche der Stadt mit nur dürren Bäumen, sei die vom NABU favorisierte Fläche jetzt schon mit kräftigen Buchen, Eichen und Kiefern durchsetzt. Mit einer Videopräsentation wurde den Mitgliedern die gewünschte Kernfläche im Freudenstein aufgezeigt. Hier könne ein für das Klima und für die Biodiversität wichtiger Urwald entstehen.

 

Dietermann verwies sodann auf die vielen Veranstaltungen, die im letzten Jahr durchgeführt wurden. So gab es eine Winterwanderung, eine Kräuterwanderung, eine Abendwanderung „NachtnaTour“ mit dem Thema Waldkauz, eine Tagesfahrt zum Baumkronenpfad in den Naturpark Hainich, einen Tag der offenen Tür, ein Kinder- und Familientag und eine Herbstwanderung. Für das laufende Jahr seien ein Filmabend, eine Vogelstimmenwanderung, eine Naturkundliche Wanderung, eine Schmetterlingswanderung und ein Fledermausabend geplant. Am 1. Oktober finde gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde das Erntedankfest mit dem Apfelmarkt bei der Naturstation Talblick statt.

 

Leider, so Dietermann, habe sich die NABU Gruppe Sechshelden auflösen müssen. Jedoch stehe die Arbeit für die Natur in Sechshelden nicht still. Alle NABU-Mitglieder der bisherigen Gruppe Sechshelden hätten sich dem NABU Donsbach angeschlossen. Und die Arbeiten für und in der Natur, gerade auf der Wacholderheide auf der Hardt, würden weitergehen. Klaus Best aus Sechshelden dankte für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Naturschützern aus Donsbach und Sechshelden. Den Ausführungen, so Dietermann, können er sich nur anschließen. Der NABU habe somit eine beträchtliche Zahl von 280 Mitgliedern. Hier sehe man, dass viele Menschen durch den NABU die Hoffnung hegen würden, bessere Bedingungen für Tiere, Pflanzen, Umwelt und Klima zu erzielen.

 

Nach dem Bericht des Vorsitzenden gab es Ergänzungswahlen. Einig war man sich im Vorfeld gewesen, dass auch die neuen Mitglieder aus Sechshelden im Vorstand vertreten sein sollten. Die Versammlung wählte daher Karl-Heinz Lenz und Wolfgang Schönau als Beisitzer in den Vorstand. Im Anschluss an die Versammlung fanden noch drei wichtige Ehrungen statt: So konnte Karl-Heinz Lenz, der im Jahr 1987 die NABU Gruppe in Sechshelden mitbegründet hatte, mit der Ehrenurkunde des NABU Hessen ausgezeichnet werden. Lenz war ununterbrochen von 1987 bis zur Auflösung des NABU Sechshelden dessen Vorsitzender. Weiter konnte der Sechsheldener Wolfgang Schönau für 30 Jahre Mitglied im NABU geehrt werden. Auch er war Gründungsmitglied des NABU Sechshelden. Zu guter Letzt wurde der Donsbacher Theo Moos geehrt. Moos war zunächst seit 1986 im Natur- und Vogelschutzverein Mitglied. Danach war Moos Fördermitglied des NABU Donsbach.